MTV Nienburg von 1862 e.V.

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Übersicht

"Jiu"

...bedeutet "sanft", d.h. ausweichen, anpassen, nachgeben

"Jitsu"

...bedeutet "Kunst oder Kunstgriff"

I. Was ist Jiu Jitsu?

Was versteht man unter Jiu Jitsu eigentlich? Es bezeichnet eine alte japanische waffenlose Kampfkunst der Samurai. Wenn die Samurai Krieger  im alten Japan ihre Samurai Schwerter verloren hatten, mussten sie sich  trotzdem effektiv verteidigen können, damit sie dem meist noch  bewaffneten Kontrahenten nicht hilflos ausgeliefert waren. Die geheime japanische Kriegskunst des "Jiu Jitsu" sollte den Krieger ursprünglich auf diese gefährliche Situation in der Schlacht vorbereiten. Jiu Jitsu  bedeutet so viel wie "Siegen durch Nachgeben". Eine Geschichte erzählt  von einem japanischen Arzt, der nach einer Kampfkunst suchte, für die  man keine große Körperkraft benötigt. In einem strengen Winter  beobachtete er, wie sich die Last eines starken Schneefalls auswirkte. Während ein starrer Kirschbaum unter dem Gewicht des Schnees zerbrach,  blieb eine biegsame Weide durch Nachgeben unter der Last völlig  unbeschädigt. Dieser "Geist der Weide" wurde ein Vorbild für die neue  Kampfkunst. Daher stammt auch die Bezeichnung von Jiu Jitsu als "Die  nachgebende Kunst". Der Angriffsenergie ausweichen, um dann die Kraft  und Aggression des Gegners gegen ihn selbst richten, ist bis heute das entscheidende Prinzip dieser Kampfkunst geblieben.

II. Die Kampfkunst Jiu Jitsu

Das "Jiu Jitsu" (japanisch: die "Sanfte Kunst") gehört wie Judo und  Karate zu den Budosportarten. Es kombiniert die eigenen Techniken mit  denen der anderen japanischen Kampfsportarten des Karate, Judo, Aikido  etc. bestmöglich zum Zweck der Selbstverteidigung. Es ist quasi eine  universale und auf praktischen Erfahrungen beruhende Form der  Selbstverteidigung, welche die wirkungsvollsten Techniken aus allen  japanischen Künsten vereint. "Sanfte Kunst" bedeutet bei dieser  defensiven Form, dass man den Angreifer durch geschicktes Nachgeben  besiegt. Die aufgewendete Kraft des Gegners wird mit einfachen und  ausgefeilten Bewegungsabläufen gegen ihn selbst gerichtet. Der Angreifer  soll ohne größere Kraftanwendung einfach und schnell mittels  raffinierter Abwehrtechniken zu Boden gebracht oder außer Gefecht  gesetzt werden. Deshalb wird für diese Art der Selbstverteidigung keine  Kraftanstrengung benötigt. Sie kann also von jedermann angewendet  werden, um vor allen diejenigen Angreifer, die körperlich überlegen  sind, sicher abzuwehren.

Es steht ein großes Arsenal der verschiedenen Abwehrtechniken zur  Verfügung, das für jede Angriffsaktion die passende Reaktion bereit hat.  Im Dojo - dem Trainingsraum - wird neben den Standardverteidigungen sehr  viel Wert auf realistische Angriffssituationen gelegt, die im Alltag  passieren könnten. Das Besondere daran ist, dass man nicht nur erlernt,  sich gegen Fauststöße, Fußtritte, Würger, Umklammern und Griffe zu  verteidigen, sondern auch, wie man sich gegen Waffenangriffe z.B. mit  Messer, Stock, Baseballschläger, Flasche und Kette bestmöglich zur Wehr  setzt. Ebenfalls wird geschult, wie man seine Abwehr mit Alltagsgegenständen unterstützt und wie man das Verletzungsrisiko im  Kampf durch Fall- und Ausweichtechniken minimiert.

 
 
 
 
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